So baust du einen Notgroschen auf: Schritt-für-Schritt Anleitung & Tipps

Illustration von einem ersparten Notgroschen

Finanzen können ein überwältigendes Thema sein, vor allem wenn du dir noch nicht genau sicher bist, was für dich am besten funktioniert. Fakt ist aber, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzen musst, um erfolgreich eine finanzielle Rücklage aufzubauen und langfristig Geld zurückzulegen.

In diesem Artikel erfährst du, wie hoch dein Notgroschen sein sollte, wo du ihn am besten aufbewahrst und wie du ihn Schritt für Schritt ansparen kannst. Außerdem bekommst du praktische Tipps, die direkt im Alltag umsetzbar sind.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Notgroschen ist dein finanzielles Sicherheitsnetz, wenn plötzlich etwas schiefgeht, egal ob es ein kaputtes Auto ist, eine unerwartete Rechnung oder Arbeitslosigkeit.
  • Deine Rücklagen sollten idealerweise für drei bis sechs Monate deiner Fixkosten, je nach Lebenssituation und Einkommen, reichen.
  • Am besten sparst du regelmäßig per Dauerauftrag, parkst das Geld auf einem Tagesgeldkonto und passt die Summe gelegentlich an dein Leben an.

 

Warum ein Notgroschen unverzichtbar ist

Stell dir vor: Deine Waschmaschine geht kaputt, dein Auto braucht plötzlich eine teure Reparatur oder du verlierst unerwartet deinen Job. Genau in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig es ist, einen Notgroschen zu haben. Ohne Rücklagen müssen viele Menschen Kredite aufnehmen und geraten in finanzielle Schieflagen. Mit einem soliden Notfallfonds bist du dagegen auf der sicheren Seite. So schaffst du dir eine finanzielle Rücklage, die dich im Ernstfall schützt, ganz egal, ob du sie über Monate hinweg ansparst oder regelmäßig kleinere Beträge zurücklegst.

Was ist ein Notgroschen überhaupt?

Ein Notgroschen ist Geld, das du gezielt zur Seite legst, damit du in unvorhergesehenen Situationen eine finanzielle Absicherung hast, ohne dass du gleich in den Ruin getrieben wirst. Was einen Notfallfonds unterscheidet, ist, dass er nicht für Urlaube, neue Möbel oder ein Auto gedacht ist, sondern nur für echte Notfälle.

 

Typische Beispiele für den Einsatz:

  • Unerwartete Arzt- oder Zahnarztrechnungen
  • Autoreparaturen oder Haushaltsgeräte, die ersetzt werden müssen
  • Jobverlust oder plötzliche Einkommenslücken
  • Unvorhergesehene Ausgaben im Alltag

 

Dein Notgroschen ist dafür gedacht, dich in einer Krise vor Schulden zu schützen und sollte dir ein bisschen Zeit zum Atmen und dem Planen deiner nächsten Schritte geben. 

 

Die Sparquote in Deutschland

Die durchschnittliche Sparquote in Deutschland liegt laut aktuellen Schätzungen und Prognosen für 2025 bei rund 12,07 % des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte. Laut einer Studie von ING gaben 23,5 % der befragten Haushalte an, keine schnell verfügbaren Ersparnisse zu haben.  Deutschland gehört traditionell zu den Ländern mit hoher Sparneigung. Während in Deutschland etwa 10 -12,7 % gespart werden, liegt die Quote in den USA häufig nur bei 4-5 % und in Großbritannien meistens zwischen 8-10 %.

 

Illustration von einem kaputten Auto und einem Mann mit Geldsorgen

Wie hoch sollte ein Notgroschen sein?

Die klassische Empfehlung lautet: 3 bis 6 Nettoeinkommen 

  • Singles mit sicherem Einkommen: ca. 3 Monate
  • Familien oder Selbständige: 6 Monate oder mehr

 

Rechnen wir das kurz grob durch: Wenn du alleine lebst und ca. 1,500 € im Monat für Miete, Essen und Fixkosten brauchst, solltest du mindestens 4,500 € auf die Seite legen und dich etwas abzusichern. Eine Familie mit geschätzten 2,800 € Monatskosten ist mit 8,400 bis 16,800 € gut abgesichert.

Natürlich hängt die Höhe deines Notfallfonds auch immer von deiner Lebenssituation ab. Dabei müssen auch Faktoren wie Schulden, Mietkosten, Einkommen etc. berücksichtigt werden, die das Sparen erschweren.

Viele Deutsche sparen im Schnitt nur etwa 10-12 % ihres Einkommens, der Notgroschen wächst also meist Schritt für Schritt. Dennoch ist hier wichtig zu betonen, jedes kleine finanzielle Polster, das wächst, wird dir mehr Sicherheit geben.

 

Wo solltest du deinen Notgroschen aufbewahren?

Wenn du dir deinen Notfallfonds erst mal gespart hast, solltest du dir um die Aufbewahrung deines Sicherheitsnetzes auch ein paar Gedanken machen. Damit dein Notfallfond im Ernstfall auch wirklich hilft, kommt es nicht nur auf die Höhe an, sondern auch darauf, wo du das Geld lagerst. Hier sind ein paar gängige Möglichkeiten, wo du dein Erspartes parken kannst:

Bargeld zu Hause

Früher war die Annahme, dass dein Geld am sichersten bei dir zu Hause untergebracht ist, aber das ist nicht der Fall. Risikofaktoren wie Diebstahl, Feuer- und Wasserschäden etc., sowie das Ausbleiben von Zinsen sind mitunter Gründe dafür. Trotzdem empfiehlt es sich, für den Fall der Fälle etwas Bargeld (200-500 Euro) parat zu haben. Aber es ist nicht der geeignetste Ort, um deinen Notgroschen langfristig zu lagern.

Girokonto

Für den Alltag ist ein Girokonto praktisch, aber keine ideale Lösung für den gesamten Notfallfonds. Das Geld vermischt sich schnell mit den laufenden Ausgaben, und du läufst Gefahr, die Übersicht schnell mal zu verlieren. Trotzdem macht es Sinn, ein Monatsbudget als Mini-Reserve dort zu lassen.

Tagesgeldkonto

Der beste Platz für den Hauptteil deines Notfallgroschens ist das Tagesgeldkonto. Hier ist dein Geld sicher, jederzeit verfügbar und bringt sogar 2 bis 3 Prozent Zinsen ein. Durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100,000 Euro musst du dir keine Sorgen machen.

Sparkonto oder Sparbuch

Etwas altmodisch, aber immer noch eine Möglichkeit, ist ein Sparkonto. Es ist zwar relativ sicher, aber unflexibel, oft darfst du nur begrenzte Beträge pro Monat abheben und die Zinsen sind meist niedriger als beim Tagesgeld.

 

5 Tipps, wie du deinen Notgroschen aufbaust

Ein finanzielles Polster klingt immer gut, doch wie schaffst du es, regelmäßig Geld zurückzulegen, ohne dass es sich anfühlt, als müsstest du auf alles verzichten? Hier sind fünf bewährte Wege, die dir dabei helfen:

 

  1. Automatisiert sparen 

Behandle deine Rücklagen wie eine feste Rechnung. Richte direkt zum Gehaltseingang einen Dauerauftrag auf dein Tagesgeldkonto ein. So ist das Geld sofort außer Reichweite und du kannst den Rest deines Gehalts so einteilen, wie du möchtest, ohne dir Gedanken ums Sparen machen zu müssen. Schon kleine Beträge von 50 bis 100 Euro im Monat summieren sich über die Zeit. Das ist vor allem am Anfang ein guter Weg, motiviert zu bleiben.

 

  1. Die 50-30-20-Regel 

Probiere die 50-30-20 Regel aus, die ist schon für viele ein effizienter Weg, um das Gehalt gut einzuteilen und sich an ein Budget zu halten. Die Regel funktioniert so:

  • 50 % gehen an deine Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen)
  • 30 % für Freizeit und Konsum
  • 20 % fürs Sparen

Natürlich passt das nicht für jeden Haushalt eins zu eins, aber als grober Leitfaden ist es schon hilfreich, um den Überblick zu behalten.

 

  1. Ausgaben optimieren

Überprüfe regelmäßig deine laufenden Kosten. Kündige Abos, die du kaum benutzt, verhandle Handy- oder Stromverträge neu und versuche gezielt einzukaufen. 

Bei manchen Banken kannst du beim Bezahlen sogar aufrunden und erhältst die Cent-Beträge automatisch auf ein Sparkonto. Auch Cashback-Programme können sich lohnen und eine weitere Geldquelle für deinen Notfallfonds sein.

 

  1. Side Hustles

Ein schnellerer Weg, um Geld zurückzulegen, ist mit einem Side Hustle. Egal, ob ein Nebenjob, ein Flohmarktstand oder Verkäufe über Vinted, Fakt ist, mit mehr Geld im Monat kannst du auch besser sparen. Du kannst zum Beispiel das extra verdiente Geld direkt in deinen Notgroschen einfließen lassen. Falls du eine Idee zu Nebentätigkeiten brauchst, schau in unserem Blog für die besten Side Hustles vorbei und lass dich inspirieren.

 

  1. Spar-Apps zur Hilfe

Viele Banken haben Apps mit Spartöpfen, in die du gezielt Geld für deinen Notgroschen legen kannst. Auch spezielle Spar-Apps helfen dir dabei, deine Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten. Beliebt sind zum Beispiel Apps wie Finanzguru, die dir beim Finanzmanagement helfen.

Außerdem eignen sich kostenlose Tools wie ChatGPT und Gemini auch, um ein digitales Haushaltsbuch zu führen und so weitere Sparmöglichkeiten zu erkennen.

 

Die besten Tipps und Tricks zum Durchhalten

Viele scheitern nicht am Wollen, sondern am Dranbleiben. Diese Tricks helfen dir, um deine Notgroschen erfolgreich aufzubauen:

  • Setze dir ein klares Ziel: Habe schon ein Wunschbetrag im Kopf, auf den du hin arbeitest
  • Belohne dich für Meilensteine: Wenn du 1,000 € erreicht hast, gönn dir eine kleine Freude wie einen Kaffee, ein Eis oder ähnliches 
  • Erinnere dich an dein „Warum“: Mach dir klar, wofür du den Notgroschen aufbaust, egal ob es dir um das Gefühl von Sicherheit geht, weniger Stress oder einfach ein gutes Gefühl gibt, vorbereitet zu sein 

 

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:

Sparen ist mir am Anfang echt schwer gefallen, vor allem, wenn ich auf kleine Dinge wie meinen Kaffee mit Hafermilch verzichten muss, aber das Gefühl, vorbereitet zu sein, wenn etwas Unerwartetes passiert, ist es mir auf jeden Fall wert.“ – Haben Mebrahtu

 

Was ist, wenn du deinen Notgroschen nutzen musst?

Ein Notgroschen ist genau dafür da, um ihn in Situationen wo du Geld brauchst zu nutzen, also ist es kein Problem wichtig ist nur:

  • Das es ein echter Notfall ist
  • Ihn nach einem Einsatz konsequent wieder aufzubauen

Wenn du zum Beispiel 1,200 € für eine Autoreparatur nehmen musst, dann setz dir sofort das Ziel, diese 1,200 € in den nächsten Monaten wieder zurückzulegen. So bleibt dein Fond für jeden Notfall bereit!

Außerdem, schau auch am besten vor dem Kauf immer bei Savoo.de vorbei, um bei deinen Käufen mit einem von unseren Gutscheinen zu sparen.

 

Häufige Fehler beim Aufbau eines Notgroschens

Zu wenig Rücklagen

Ein zu kleiner Notgroschen reicht im Ernstfall nicht aus. 500 € sind ein guter Anfang, aber um dich über unerwartete Krisen wie den Jobverlust, Krankheit oder größere Reparaturen abzufedern, leider nicht genug. 

Kein separates Konto

Wenn du deinen Notgroschen auf dem normalen Girokonto liegen lässt, riskierst du, dass er unbewusst für den Alltag ausgegeben wird. Auch wenn es nervig sein kann, extra ein separates Konto anzulegen, damit sich dein Geld nicht vermischt, ist es besser, um so den Überblick zu behalten.

Überinvestition

Der Notgroschen ist kein Investmentfond. Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen sind zu unsicher, im Notfall nicht garantiert verfügbar und oft machst du finanzielle Verluste, wenn du sie willkürlich auflöst, um schnell an dein Geld zu kommen. Halte deine Rücklagen also strikt getrennt von anderen Investments.

Keine Anpassung an Lebensumstände

Wenn sich deine Lebenssituation ändert, solltest du auch deinen Notgroschen anpassen. Hast du zum Beispiel einen neuen Job mit mehr Einkommen oder ziehst du in eine größere, teurere Wohnung, steigen auch deine monatlichen Ausgaben. Bleibt dein Notgroschen auf dem alten Stand, reicht er im Ernstfall nicht mehr aus. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob die Höhe deines Notgroschens noch zu deinen aktuellen Lebensumständen passt.

 

Fazit

Ein Notgroschen ist mehr als nur eine finanzielle Rücklage, er ist deine kleine Absicherung. Er verhindert, dass du dich wegen unvorhergesehener Ausgaben stresst oder auch verschuldest und gibt dir die Möglichkeit, schwierige Lebensphasen mit mehr Gelassenheit zu überstehen.

 

Wichtig ist nicht, sofort riesige Beträge anzusparen, sondern Schritt für Schritt anzufangen. Jeder noch so kleine Betrag bringt dich deinem Ziel näher. Mit etwas Disziplin, klaren Routinen und regelmäßigen Anpassungen wächst dein Polster auch automatisch mit und du wirst merken, wie sich dein Sicherheitsgefühl im Alltag zum Positiven verändert.

 

Es ist aber auch wichtig hier anzumerken, dass ein Notgroschen sehr individuell ist. Er sollte zu deinem Leben, deinen Ausgaben und deiner Zukunft passen. Fang heute an, setz dir ein realistisches Ziel und mache das Sparen zu deiner besten Investition in dich selbst. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.

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