Von Vanessa Strauch

28/11/2022

Die meistgegoogelten Finanzfragen der Deutschen

Mann sitzt in einem Café und hat seinen Laptop mit der Google Startseite vor sich um aktuelle Finanzfragen zu recherchieren

Von der Inflation bis hin zu steigenden Zinssätzen – die aktuelle Wirtschaftslage beschäftigt derzeit täglich die Medien. Dabei werden immer wieder Ausdrücke verwendet, die teilweise bei vielen Fragen aufwerfen. Doch über Geld spricht man nicht, oder? Für viele Deutsche ist das ein unangenehmes Thema und sie fühlen sich unwohl, wenn sie mit Freunden oder Familie über ihre Finanzen sprechen. Das führt dazu, dass sich viele von uns an Google wenden, um auf unsere brennenden Finanzfragen Antworten zu finden.

Doch welche Fragen rund um Finanzen beschäftigen die Deutschen am meisten?

Savoo hat insgesamt 163 Google-Suchanfragen rund um das Thema Geld und Finanzen analysiert, um die häufigsten Finanzfragen der Deutschen herauszufinden und diese mithilfe von Finanzexperten zu beantworten. Zudem wurde auch untersucht, wo in Deutschland sich die Einwohner am meisten Sorgen um die steigenden Strom- und Gaspreise machen und welche aktuellen Finanzfragen sie am meisten beschäftigen.

Die 15 meistgegoogelten Finanzfragen im Jahr 2022:

Mithilfe des sogenannten Google Keyword Planner haben wir die am häufigsten gestellten Finanzfragen der Deutschen im Internet ermittelt. Diese reichen von Fragen zu Krediten und der Inflation bis hin zu den steigenden Energie- und Nebenkosten. Die Top 15 der meistgesuchten Finanzfragen:

Die Top 15 meistgesuchten Finanzfragen der Deutschen

1. Wie kann ich Strom sparen?

Die meistgegoogelte Finanzfrage der Deutschen lautet „Wie kann ich Strom sparen?". Insgesamt gab es dafür in den letzten zwölf Monaten 145.200 Google-Suchanfragen. Auch in den Medien ist das Thema derzeit so relevant wie nie. Doch wie können die Deutschen diesen Winter am besten ihre Stromrechnung reduzieren?

Die Bloggerin Tori Harrison hat bereits viele Tipps und Tricks ausprobiert und die besten für Sie zusammengestellt.

Um beim täglichen Kochen Stromfresser wie den Herd oder Backofen weniger zu benutzen, empfiehlt Tori, Gerichte in einem Slow Cooker zuzubereiten. Dieser hält eine relativ niedrige Temperatur aufrecht und ist energiesparend. Bei einer großen Menge können kleinere Portionen in der Mikrowelle in den folgenden Tagen nochmals erhitzt werden.

Ein weiterer Tipp: Vermeiden Sie den Standby-Modus. Schalten Sie elektronische Geräte aus, wenn Sie sie nicht benutzen, damit sie nicht unnötig Strom verbrauchen. Setzen Sie sich zum Arbeiten oder Lesen ans Fenster, um nicht unnötig Licht einzuschalten.

Beim Wäschetrocknen sollte der Trockner lieber aus bleiben, da viele Geräte sehr viel Strom nutzen. Deshalb lieber den Raum, in dem die Wäsche getrocknet wird, mit einem kleinen tragbaren Heizgerät wärmen. Hier sollten Sie unbedingt auf ein energiesparendes Modell zurückgreifen. Energiesparende Heizgeräte sind viel kostengünstiger als die Zentralheizung und sie vermeiden das lange Warten auf das Trocknen der Wäsche.

2. Wie kann ich Gas sparen?

Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der steigenden Kosten ist das Ergebnis für Platz zwei wenig überraschend. Obwohl diese Frage fast nur halb so viele Google-Suchanfragen wie die erste aufzeigt, wurde sie noch immer 79.200 Mal im vergangenen Jahr gegoogelt. Auch hier hat die Bloggerin Tori wieder einige hilfreiche Tipps für Sie.

Um die Heizung weniger einzusetzen, empfiehlt Tori, nicht das Haus oder die Wohnung, sondern lieber sich selbst warmzuhalten. Daher verwendet sie eine elektrische Heizdecke anstelle der Zentralheizung. Ein ganzes Haus zu heizen kann teuer werden, besser ist es, sich warm einzupacken.

„Über Nacht sollten Sie die Vorhänge zuziehen, damit nicht unnötig Wärme verloren geht. Falls Sie sich doch entscheiden, die Heizkörper anzumachen, achten Sie darauf, dass Sie die Heizkörper nicht abdecken, sonst verschwenden Sie unnötig Wärme. Klemmen Sie die Vorhänge direkt hinter die Heizkörper, um die Wärme zu speichern."

Ein weiterer Top-Tipp von Tori: die Verwendung von Heizkörper-Reflexionsfolie. Diese wird hinter allen Heizkörpern angebracht, da diese die Wärme zurück in den Raum reflektiert, anstatt von der Wand absorbiert zu werden. Die Räume sind dadurch sehr viel schneller warm und bleiben es auch länger.

3. Was ist eine Inflation?

Das Schlagwort Inflation dominiert derzeit die Nachrichten, denn im Oktober dieses Jahres erreichte die Inflationsrate mit 10,4 % einen neuen Höchststand. Da wir alle die Auswirkungen im täglichen Leben spüren, ist es wenig überraschend, dass eine der meistgegoogelten Finanzfragen der Deutschen „Was bedeutet die Inflation?" lautet.

Diese Frage mit durchschnittlich 64.800 Google-Suchen in den letzten zwölf Monaten versucht der Finanzberater George Rashbrook hier zu beantworten.

„Die Inflation ist ein Maß dafür, wie stark die Preise für Artikel, die wir täglich kaufen, steigen. Die Zahlen, die Sie in den Nachrichten sehen, vergleichen den Preis von heute mit dem Preis, der im letzten Jahr zur gleichen Zeit galt. Beispielsweise ist Brot seit August 2021 um 18 % teurer geworden. Das zeigen die Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat)."

Rashbrook erklärt weiter: „Das Maß für die Inflation, von dem wir am häufigsten in den Nachrichten hören, ist der Verbraucherpreisindex (oder VPI). Dieser misst den Preisanstieg für einen „Warenkorb", also für Dinge, die deutsche Haushalte regelmäßig kaufen. Dazu gehören Dinge wie Lebensmittel, Kleidung, Strom und Benzin, nicht aber Dinge wie Miete und Hypothekenzahlungen."

4. Was ist der Leitzins?

Ein weiterer Begriff, über den viel in den Medien gesprochen wird, ist der Leitzins. Dieser wirft bei vielen Deutschen allerdings Fragen auf. Rund 34.800 Google-Suchanfragen gab es im letzten Jahr dazu in Deutschland. Das Bundesfinanzministerium definiert den Begriff folgendermaßen: „Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig für die Festlegung der Leitzinsen."

5. Was ist eine Kreditkarte?

Laut Statista lag die Anzahl der ausgegebenen Kreditkarten zum Ende des Jahres 2021 in Deutschland bei rund 38,4 Millionen Stück. Gleichzeitig gab es im vergangenen Jahr mehr als 28.800 Google-Suchanfragen zu der Frage „Was ist eine Kreditkarte?". Damit ist klar, dass viele Deutsche sich noch nicht sicher sind, was eine Kreditkarte überhaupt ist und was sie für unsere Finanzen bedeutet.

Bei der Zahlung mit einer Kreditkarte wird das Geld, das man ausgibt, vom Kartenanbieter geliehen und nicht vom persönlichen Bankkonto abgehoben. Demnach muss das Geld später wieder zurückgezahlt werden. Im Gegensatz zu einer EC-Karte sind Kreditkarten aufgrund ihrer unterschiedlichen Gebühren und Zinssätze nicht immer leicht zu verstehen, weshalb auch ein erhöhtes Risiko besteht, in die Schuldenfalle zu geraten. Aus diesem Grund sollten Sie sich ausführlich über Kreditkarten informieren, bevor Sie sich eine anschaffen.

6. Was ist eine Hypothek?

Eine weitere Frage, die viele Deutsche dieses Jahr beschäftigt hat, lautet „Was ist eine Hypothek?". Hierzu gab es ein durchschnittliches jährliches Google-Suchvolumen von 22.800 Anfragen.

Rund 46,5 % der Deutschen besitzen eine eigene Immobilie, diese Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Für diejenigen, die in Zukunft eine Immobilie erwerben möchten, ist die Aufnahme einer Hypothek eine wichtige finanzielle Entscheidung, die gut durchdacht sein sollte. Umso wichtiger ist es, genau zu verstehen, was eine Hypothek bedeutet.

Matilda von Millennial Saver, einem Instagram-Account, der zu Fragen rund um Finanzen aufklärt, erläutert, was Sie wirklich über eine Hypothek wissen müssen: „Eine Hypothek ist ein Kredit von einer Bank oder Bausparkasse, mit dem Sie eine Immobilie kaufen können. Es handelt sich um ein gesichertes Darlehen, d. h. die Bank hat das Recht, die Immobilie zurückzunehmen und zu verkaufen, wenn Sie Ihren monatlichen Rückzahlungen nicht nachkommen können.

Hypothekarkreditgeber treffen ihre Entscheidungen auf der Grundlage Ihres Einkommens und des Betrags, den Sie leihen möchten. Bei der Berechnung der Kreditsumme, die Sie sich leisten können, berücksichtigt der Kreditgeber Ihr Einkommen, Ihre Ausgaben und etwaige zukünftige Veränderungen."

7. Was sind Nebenkosten?

Ein weiteres Thema, das bei vielen Deutschen Fragen aufwirft, sind die Nebenkosten. Die Frage „Was sind Nebenkosten?" wurde im vergangenen Jahr 22.800 Mal gegoogelt. Dass es diese Frage in die Top 15 der meistgegoogelten Finanzfragen im Jahr 2022 geschafft hat, ist für einige vielleicht überraschend. Dennoch scheint die Bedeutung von Nebenkosten für viele nicht offensichtlich zu sein und gerade aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland haben viele Menschen Fragen dazu. Aus diesem Grund klären wir auf.

Unter Nebenkosten werden laut Mieterbund die Kosten verstanden, die der Mieter zusätzlich zur Miete zahlen muss. Diese müssen allerdings im Mietvertrag wirksam vereinbart worden sein. Zu den Nebenkosten gehören Kosten, die mit dem Gebrauch der Mietwohnung zusammenhängen, wie beispielsweise Heiz- und Warmwasserkosten. Bei der Wohnungssuche werden die Mietpreise meist als Kaltmiete angegeben, was bedeutet, dass dieser Preis zum Beispiel die Heizkosten noch nicht miteinbezieht.

8. Wie funktioniert eine Kreditkarte?

Neben der Frage „Was ist eine Kreditkarte?" scheint vielen Deutschen auch unklar zu sein, wie diese überhaupt funktioniert. Durchschnittlich gab es dazu 22.800 Google-Suchanfragen.

Die Finanzexpertin Elizabeth Buko erklärt, wie eine Kreditkarte funktioniert: „Finanzdienstleister leihen ihren Kunden Geld und gewähren ihnen eine tilgungsfreie Zeit (in der Regel zwischen drei und sechs Wochen), bevor Zinsen für die ausstehenden Schulden anfallen. Wenn Sie nicht in der Lage sind, das Geld innerhalb der tilgungsfreien Zeit zurückzuzahlen, wird ein bestimmter Prozentsatz des Restbetrags als Gebühr erhoben. Dies ist der Zinssatz, der die Kosten für das Leihen von Geld auf einer Kreditkarte darstellt.

Diese Zinsen summieren sich mit der Zeit, d. h. mit jeder neuen Rechnung zahlen Sie Zinsen auf den ausstehenden Saldo, auch wenn der ausstehende Saldo bereits eine frühere Zinsbelastung enthält.

Deshalb ist es wichtig, sich ausführlich darüber Gedanken zu machen, ob eine Kreditkarte das Richtige für einen ist. Eine unsachgemäße Verwendung der Karte, wie z. B. verpasste Zahlungen, kann dazu führen, dass die eigene Kreditwürdigkeit geschädigt wird und man sich aufgrund der höheren Zinssätze in eine Schuldenspirale begibt."

9. Was ist eine EC-Karte?

Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 12.000 Google-Suchanfragen zu der Frage „Was ist eine EC-Karte?". Dies zeigt, dass sich viele Deutsche bei dem Thema EC-Karte nicht ganz sicher sind.

Die Abkürzung EC steht für „electronic cash“, demnach handelt es sich bei der EC-Karte um eine Bankkarte, die zum bargeldlosen Bezahlen eingesetzt werden kann. Der zu zahlende Geldbetrag wird bei einer EC-Karte im Gegensatz zu einer Kreditkarte direkt von dem Konto abgezogen und verbucht.

10. Wo legt man am besten Geld an?

Abgerundet werden die Top 10 Finanzfragen mit der Frage „Wo legt man am besten Geld an?". Egal ob Fonds, Wertpapiere oder doch das traditionelle Sparbuch, es gibt etliche Möglichkeiten, sein Geld anzulegen. Daher ist es weniger überraschend, dass es dazu im vergangenen Jahr 8.640 Google-Suchanfragen gab.

Wichtig ist, sich zu überlegen, wie lange man auf das Geld verzichten kann, welche Wertschwankungen man vertragen kann und wie viel Geld am Ende dabei rauskommen soll.

Im Hinblick auf Zinsprodukte rät die Verbraucherzentrale bei dieser Frage: „Bei Sparbuch, Festgeld und Tagesgeld handelt es sich um sehr sichere Anlageformen, was sie zu einem zentralen Baustein jeder Geldanlage macht. Grund hierfür ist die gesetzliche Einlagensicherung. Im Falle einer Bankenpleite sind so 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt."

Trotzdem sollte man sich regelmäßig informieren, ob die eigene Bank noch die besten Konditionen am Markt anbietet. Recherchieren Sie ausführlich oder lassen Sie sich von einem Finanzcoach beraten. „In jedem Fall empfiehlt sich bei der Geldanlage eine breite Streuung über unterschiedliche Produktklassen und Laufzeiten", so die Verbraucherzentrale.

Die aktuellen Finanzfragen der Deutschen

Anhand von monatlichen Daten zum Suchvolumen konnten wir auch feststellen, welche Google-Suchanfragen in den letzten drei Monaten am stärksten zugenommen haben.

Die Top 10 der aktuellen Finanzfragen:

Die Top 10 aktuellen Finanzfragen der Deutschen

Am meisten beschäftigt die Deutschen derzeit die Frage „Was ist der Leitzins?". Die Google-Suchanfragen dazu stiegen in den letzten drei Monaten um 600 %. Auch die steigenden Energiekosten beschäftigen die Deutschen derzeit sehr. Hier zeigt sich bei der Frage „Warum steigen die Energiekosten?" ein Anstieg von 200 % in den vergangenen drei Monaten.

Abgerundet werden die ersten drei Plätze durch die Frage „Warum ist Inflation gut?", die Suchanfragen dazu sind in den letzten drei Monaten um 120 % gestiegen.

Die Städte mit den meisten Geldsorgen

In ganz Deutschland versuchen die Menschen derzeit, ihre Energie- und Gaskosten zu senken und nach Sparmaßnahmen zu suchen. Doch in welchen Städten machen sich die Einwohner am meisten Sorgen um die steigenden Preise?

Savoo hat die Google-Suchanfragen der 15 bevölkerungsreichsten Städte in der Bundesrepublik genauer unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wo sich die Menschen am meisten mit diesem Thema beschäftigen.

Mit insgesamt 3.360 Google-Suchanfragen für „Wie kann ich Strom sparen?" und „Wie kann ich Gas sparen?" belegen die Stuttgarter den ersten Platz des Städte-Vergleichs. Insgesamt werden hier pro 100.000 Einwohner 537 Suchanfragen gestellt. Dicht dahinter folgen die Frankfurter mit 506 Google-Suchanfragen pro 100.000 Einwohner.

Werfen Sie einen Blick auf die restlichen Ergebnisse:

Die deutschen Städte mit den größten Geldsorgen

Google ist für viele von uns ein täglicher Begleiter – auch in Sachen Finanzfragen. Das ist nicht weiter schlimm, denn Google kann eine großartige Informationsquelle sein, allerdings sollten Sie immer in Betracht ziehen, einen Finanzberater zu konsultieren, um wichtige finanzielle Entscheidungen abzusichern.

Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Deutschen in diesem Jahr insbesondere um die steigenden Strom- und Gaspreise Gedanken machen. Welche unserer hilfreichen Spartipps werden Sie in diesem Winter anwenden?